Die Geschichte des Antoniushauses
Kurze Vorgeschichte
- 1874 Die ersten Kreuzschwestern kommen nach Vorarlberg (Spital Dornbirn).
- 1880 Beginn mit einer Grundschule und Handarbeitsunterricht in Feldkirch in verschiedenen Mietobjekten.
- 1891 Kreuzschwestern wirken in der Armenpflege, Hauskrankenpflege und Schule, außerdem bieten sie Haushaltungskurse an (verschiedene Mietobjekte).
Das erste Antoniushaus von 1900 bis 1943
1899 Baubeginn für das ursprüngliche "Antoniushaus" am Blasenberg 3, dank der Initiative und Bemühungen des für die Geschichte Feldkirchs bedeutsamen Priesters Dr. Joseph Häusle. Zweck des Antoniushauses: Exerzitienhaus und Haushaltungskurse, Nähschule für Mädchen. Mit der Entstehung und Entwicklung dieses Hauses sind die Namen der Herren Stadtpfarrer Dr. Johann Müller und Msgr. Anton Ender - nach ihm der Name "Antoniushaus" - verdienstvoll verbunden.
1900 Einzug der Schwestern und Schülerinnen, Zunahme der Schülerinnenzahl (zahlreiche Ordenseintritte). In den Exerzitienkursen fanden im Laufe der Jahre tausende suchender Menschen innere Ruhe und geistliche Erneuerung.
1. Weltkrieg 1914 bis 1918: Das Antoniushaus wird Reservespital. Bis zu 80 verwundete Soldaten aus verschiedenen Nationen werden gepflegt. Zeitweise sind auch Schwestern des Institutes St. Josef im Antoniushaus untergebracht.
Nachkriegszeit: große Armut. Umbauten, Reparaturen und Neueinrichtungen werden notwendig. 1921 Exerzitienbetrieb, Haushaltungskurse werden wieder voll aufgenommen, auch Kongresse, Vereinsversammlungen u. Ä. abgehalten. 1937 Einweihung der Lourdesgrotte am Blasenberg. 1938 Beginn der NS-Zeit (Nationalsozialistisches Regime); verschiedene Einquartierungen (deutsche Polizei, deutsches Militär, Grenzschutz)
2. Weltkrieg 1939 - 1945: Die Haushaltungsschule wird 1939 geschlossen: Mitschwestern aus dem Institut St. Josef, die ihr Haus vollständig räumen müssen, ziehen ein; 1940 vorübergehend Hilfsschule von Bludenz mit Schwestern und behinderten Kindern (später Umzug nach Andelsbuch). 1942 wird aus dem Antoniushaus ein Reservelazarett. Die Kreuzschwestern und Schwestern aus anderen Orden (Ursulinen, Tertiaren) werden als Wirtschafts- und Krankenschwestern verpflichtet. Wegen Platzmangels übersiedeln die Schwestern ins umgebaute Nebengebäude, die ehemalige Waschküche.
1. Oktober 1943, ein denkwürdiges Datum: Bombenangriff! 35 Tonnen Sprengbomben werden von feindlichen Flugzeugen über Tisis und Tosters abgeworfen. Das Antoniushaus wird vollständig zerstört, 110 Tote (100 Soldaten und 10 Schwestern) und viele Verletzte sind zu beklagen. Die Schwestern verrichten ihren Dienst nun im als "Lazarett III" beschlagnahmten Exerzitienhaus der Jesuiten. 1944 wird die Ruine des Antoniushauses gesprengt. Bald nach dem Krieg wird in der ehemaligen Waschküche des Antoniushauses eine karitative Nähschule eingerichtet.
Das Fidelisheim von 1951 bis 1972
Studentenheim: An der Stelle der gesprengten Antoniushaus-Ruine wird von den Kapuzinern ein Knabeninternat für Schüler des öffentlichen Gymnasiums gebaut und 1951 als Fidelisheim in Betrieb genommen, 1972 wird es aufgelöst.
Das zweite Antoniushaus von 1974 bis 2012
Alters- und Pflegeheim: Das Fidelisheim-Gebäude wird 1972 von den Kreuzschwestern übernommen und mit umfangreichen Adaptierungsarbeiten als Alters- und Pflegeheim eingerichtet. Mit dem neuen "alten" Namen "Antoniushaus" wird am 19. März 1974 der Betrieb aufgenommen.
Die zunehmenden Anforderungen an ein zeitgemäß geführtes Alters- und Pflegeheim sowie die immer kleiner werdende Zahl an ordenseigenem Personal verlangten im Laufe der Zeit eine Entlastung der Schwestern und Aufteilung der Aufgaben an Laien-Fachkräfte. 2004 wird ein Verwalter - später als Geschäftsführer - angestellt. 2006 werden das Antoniushaus und die Krankenabteilung "St. Elisabeth" im Kloster Hall zusammengelegt und unter dem Namen "Alten- Wohn- und Pflegeheim der Kreuzschwestern GmbH" von einem Geschäftsführer geleitet. 2008 wird die Pflegedienstleitung an eine Laien-Diplomkrankenschwester abgegeben (letzte Ordensschwester- Pflegedienstleiterin war Sr. M. Karolina Donnemüller). Da der bauliche Zustand und die Ausstattung des Antoniushauses mit der Zeit nicht mehr dem vorgeschriebenen Standard entsprachen und die Weiterführung als Alten- und Pflegeheim von der Behörden nur mehr mit hohen Auflagen gestattet wurde, kam es zur Planung eines Neubaus. Mit Datum 23.12.2010 erteilte die Stadt Feldkirch die Baubewilligung. 2011 Spatenstich am 11. April, Firstfeier am 30. Oktober. 2011 scheidet Sr. Maria Martina Gabl (Köchin) als letzte Ordensschwester aus dem Dienst im Antoniushaus. Ehrenamtlich ist sie noch für das Backen von Kuchen tätig. Ebenso ehrenamtlich sind die Dipl. Krankenschwestern Sr. Marie Bernard Gröfler, Sr. Maria Elisabeth Heinzle und Sr. Wendelgard Achberger bereit, für den Nacht- und Bereitschaftsdienst im Heim und gelegentlich bei Personalengpässen einzuspringen. Auch die anderen Schwestern im Antoniushaus leisten ehrenamtlich und in stillen Diensten für die MitarbeiterInnen, HeimbewohnerInnen und Gäste einen wertvollen und unverzichtbaren Beitrag.
Das dritte Antoniushaus ab 2012
19. März 2012 Übersiedlung des ganzen Altersheim-Betriebes (Menschen und Sachen) ins "Antoniushaus neu" (60 Pflegebetten in Einzelzimmern, 10 davon von Kreuzschwestern belegt). Das alte Antoniushaus wird generalsaniert. Im Parterre und 1. Stock werden Räumlichkeiten für 4 Kindergartengruppen, je zwei von der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik Institut St. Josef und zwei von der Stadt Feldkirch-Tisis (Ganztagskindergarten) adaptiert. Im 2. Stock werden 6 Wohneinheiten ausgebaut, die derzeit von Kreuzschwestern als Konventbereich genutzt werden.
19. November 2012: Feierliche Einweihung und offizielle Eröffnung des Antoniushauses: Die Medien haben ausführlich darüber berichtet. Die "Alten- Wohn- und Pflegeheim der Kreuzschwestern GmbH" wird in allen Bereichen (Verwaltung, Pflege und Wirtschaftsbereich) von Laienpersonal geleitet.
Die von der Geschäftsführung herausgegebenen Jahresberichte informieren ausführlich über Strukturen, Leitsätze und das Geschehen im "Antoniushaus neu".